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Schlauer und gesünder Grillen

Mit dem Sommerbeginn am 21. Juni und der Hitzewelle, die über Europa hereingebrochen ist, hat für viele auch die Grillsaison begonnen. Seit der Entdeckung des Feuers zählt das Grillen zu den Gaumenfreuden der Menschheit und wird alle Jahre wieder im großen Stil zelebriert. Damit unter dem qualmenden Vergnügen die Gesundheit nicht allzu stark leidet, gibt es einige wichtige Regeln zu beachten.


Über die Risiken sollte man Bescheid wissen

Am gefährlichsten für den menschlichen Organismus sind die krebserregenden Stoffe, die beim Grillen entstehen können. Wenn beispielsweise Fett oder Marinade auf die Glut tropft, bilden sich im aufsteigenden Rauch heterozyklische Amine. Diese können das Gewebe des Dickdarms so verändern, dass Adenome entstehen können, was im schlimmsten Fall zu Dickdarmkrebs führt.
Der Zusammenhang zwischen dem Verzehr von gegrilltem Fleisch und der Entstehung von Krebs ist wissenschaftlich ausreichend belegt. Der bläuliche Rauch, der entsteht wenn etwas in die Glut tropft, enthält gefährliche Chemikalien wie zum Beispiel Benzpyren. Wissenschaftler haben in der Kruste von Steaks pro Kilogramm Fleisch soviel Benzpyren nachgewiesen wie im Rauch von 600 Zigaretten. Grillt man gerne und oft, sollte man sich also den Gefahren bewusst sein.


Krebserregenden Stoffen aus dem Weg gehen

Um das Fleisch vor den aufsteigenden Dämpfen zu schützen, empfiehlt es sich eine Alufolie oder eine Aluminiumschale zu verwenden. Außerdem sollte der Grillrost stets gereinigt werden. Optimal ist es, wenn man die Holzkohle zuerst durchglühen lässt. Sie sollte nicht mehr rauchen wenn man das Fleisch auf den Rost legt. Zu beachten ist auch, dass der Abstand zwischen Glut und Grillrost möglichst hoch ist.
Bestimmte Gewürze, wie etwa Rosmarin, sind in der Lage den Anteil krebserregender Stoffe zu senken. Überhaupt ist es besonders wichtig nicht auf das Gemüse beim Grillen zu vergessen. Die darin enthaltenen Antioxidantien können bestimmten Schadstoffen entgegenwirken – soll jetzt allerdings nicht heißen, dass der Verzehr einer halben Zucchini den ganzen Schaden wieder wettmacht.
Ein absolutes No-Go beim Grillen sind geräuchertes und gepökeltes Fleisch. Aufgrund der Quecksilberbelastung wird auch von Meeresfischen abgeraten.


Gesunde Trends

Auch der Trend geht in letzter Zeit eher zu gesunden Variationen am Grill. So erleben vegane und vegetarische Gerichte beim Grillen gerade einen enormen Hype. Aus gegrilltem Gemüse kann man enorme Geschmackserlebnisse herausholen. So eignen sich nicht nur die üblichen Verdächtigen – Folienkartoffeln und Zuchini – für den Rost, viele Hobby-Griller experimentieren auch mit Artischocken, Karotten, Spargel oder Pilzen und sind begeistert.
Ebenso sind vegane Grillgelage heutzutage gar kein Problem mehr. In diversen Bio-Supermärkten finden sich Bratlinge in allen Formen auf Soja-, Hanf- und Weizenbasis.
Egal ob man nun vegetarisch, vegan oder mit Fleisch und Fisch grillen möchte – entscheidender Faktor bei allen Produkten ist die Qualität. Hier sollte man wirklich zum Laden oder Metzger seines Vertrauens gehen. Denn der Unterschied zwischen Billigfleisch, -fisch oder nicht frischem Gemüse zu Qualitätsware ist besonders beim Grillen zu merken.


Wir haben für Sie ein veganes, ein vegetarisches und auch ein Gericht mit einer ordentlichen Portion Fleisch vorbereitet. Viel Spaß beim Ausprobieren.

Rezepte

Gegrillte Couscous-Tomaten

Sie benötigen: 200g Couscous, 50g Pinienkerne, ½ Bund Petersilie, 1 Bund Frühlingszwiebeln, 30g Sultaninen, 1TL Paprikapulver (rosenscharf), 6 Tomaten (à ca. 200 g), Salz, 2EL Olivenöl, 1TL Zimt, Pfeffer. 

Öl in 250 ml Salzwasser und zum Kochen bringen. Danach vom Herd nehmen und den Couscous hineinschütten. Kurz umrühren und zugedeckt 5 Minuten quellen lassen. Couscous in eine Schüssel geben und auflockern.
Nun können die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett geröstet werden. Petersilie und Frühlingszwiebel waschen und fein schneiden. Nun kann der Couscous mit den Pinienkernen, den Frühlingszwiebeln, der Petersilie sowie mit den Sultaninen dem Paprikapulver und dem Zimt vermengt werden. Nächster Schritt: mit Salz und Pfeffer würzen.
Tomaten waschen,  Deckel abschneiden und die Kerne herauskratzen. Nun können die Tomaten innen mit Salz und Pfeffer gewürzt werden und mit dem Couscous befüllt werden. Zu guter letzt noch den Deckel drauf und auf einer leicht geölten Grillschale für zehn Minuten auf den mittelheißen Grill. Am besten wird die Tomate, wenn sie mit einer Metallschüssel bedeckt wird oder unter einem geschlossenen Kugelgrill gegrillt wird.


Gegrillter Schafskäse mit Gemüse

Sie benötigen: 300g Schafskäse, 2 Knoblauchzehen, 1 rote Chilischote, 1 gelbe und eine grüne Zucchini (à ca. 200 g), 3 Zweige Thymian, 3 große reife Tomaten (à ca. 100 g), 1 Bund Frühlingszwiebeln, 4 Artischockenherzen, Salz, Pfeffer, 1 Zitrone mit unbehandelter Schale

Zu Beginn muss der Knoblauch geschält und in dünne Scheiben geschnitten werden. Danach Chilischote waschen und in schmale Streifen schneiden. Auch der Thymian muss gewaschen und die Blätter abgestreift werden. Anschließend gelbe und grüne Zucchini waschen und in Stifte schneiden.
Um die Schale der Tomaten besser abzuziehen sollte man sie mit kochendem Wasser überbrühen und 1-2 Minuten ziehen lassen, danach unter kaltem Wasser abspülen. Nun die Tomaten halbieren, entkernen und anschließend in Spalten schneiden.  
Frühlingszwiebeln putzen, waschen und in Ringe schneiden. Artischockenherzen abtropfen lassen und achteln.
Alle vorbereiteten Zutaten in einer Schüssel vermengen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Nun vier große Bögen Alufolie vorbereiten und das Gemüse jeweils in die Mitte geben. Jeweils eine Scheibe Schafskäste auf das Gemüse geben und darauf eine dünne Scheibe Zitrone legen. Nun die Alufolie verschließen und für zehn Minuten am Grill garen.  


Schweinenackensteak mit Pilzen

Sie benötigen: 4 Schweinenackensteaks à 180g, 2 Knoblauchzehen, 1 ½ EL frisch gehackter Majoran, Olivenöl, Salz, Pfeffer, Paprikapulver, 600g gemischte Pilze, 1 Schalotte

Das Fleisch waschen und trocken tupfen. Eine Knoblauchzehe abziehen und fein hacken. Anschließend mit dem frisch gehackten Majoran, dem Öl und dem Paprikapulver verrühren. Nun können die Nackensteaks damit mariniert werden. Die Marinade sollte in etwa eine Stunde im Kühlschrank einziehen. 
Zwischenzeitlich kann man sich um die Pilze kümmern, diese putzen und klein schneiden. Die Schalotte und den Knoblauch abziehen und fein hacken. Nun etwas Öl in einer Pfanne erhitzen und die Schalotte mit dem Knoblauch anbraten. Die Pilze hinzugeben und so lange braten, bis die entstandene Pilzflüssigkeit verdampft ist. Anschließend mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Schweinenackensteaks sollten auf jeder Seite 4-5 Minuten am Grill verbringen. Anschließend salzen, pfeffern, kurz ruhen lassen und servieren. 

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